„Ein Huhn hat nicht viel zu tun, es legt täglich nur ein Ei und sonntags auch mal zwei.“ Was die Comedian Harmonists so lustig besungen haben, hat mit echten Hühnern recht wenig zu tun. Heute gibt es Masthühner und Legehennen. Und es gibt sogenannte Zweinutzungshühner. Aber was verbirgt sich eigentlich dahinter?
Klare Aufgaben: Masthühner und Legehennen
Da sich eine gute Futterverwertung und eine gute Legeleistung ausschließen, entsteht bei den Zuchtrichtungen eine „Entweder-oder-Situation“. In der industriellen Landwirtschaft gibt es daher Masthühner oder Legehennen.
Masthühner werden so lange gehalten, bis sie sich ihr Schlachtgewicht von rund zwei Kilo angefuttert haben. Das geschieht in der Regel in nur 35 Tagen. „Legehennen legen möglichst viele Eier, sind aber zur Mast ungeeignet“, weiß Annalina Behrens, Mitbegründerin des haehnlein-Konzepts. Die Aufgabe von Legehennen ist es, rund 300 Eier im Jahr zu produzieren. Ihre männlichen Nachkommen können diese Aufgabe aber nicht erfüllen – denn sie legen ja keine Eier. Und sie wachsen schlicht zu langsam, um die Aufgabe eines Masthuhns zu erfüllen. Daher sind sie wirtschaftlich nicht rentabel und müssen in der gängigen Praxis direkt nach dem Schlupf sterben – anders bei haehnlein.
Zweinutzungshühner auf dem haehnlein-Hof
„Wir sehen in unserer Zweinutzungsrasse eine von mehreren realistischen Möglichkeiten, die Eintagskükenproblematik künftig flächendeckend zu lösen – zumindest im Bio-Bereich“ erklärt Annalina Behrens. Zweinutzungshühner legen Eier – wenn auch nicht so viele wie Legehennen. Und sie setzen Fleisch an – wenn auch nicht so viel wie Masthühner. In vielen Herden von haehnlein leben genau solche Tiere gemeinsam mit den „Lege-Spezialisten“. Erstmalig gibt es jetzt auch eine ganze Herde mit Zweinutzungshühnern. Die Hühner der französischen Rasse Novogen Dual sind sehr robust, ruhig, umgänglich und zutraulich. Die Küken sehen besonders süß aus: Sie haben eine dunkle Schnabelspitze und eine Umrandung ums Auge, die an einen Lidstrich erinnert.
Der Unterschied
„Während die Anzahl der Eier sehr gut ist, muss man im Durchschnitt leichte Abstriche bei der Ei-Größe in Kauf nehmen. Unsere Kunden lieben große Eier, die sind bei Zweinutzungshühnern sehr selten. Schmecken tun sie aber mindestens genauso gut wie alle unsere haehnlein-Eier“, erklärt Annalina Behrens. Es gibt übrigens auch optische Unterschiede: Die Eierschale ist etwas heller. Manchmal sogar fliederfarben bis hell-lila.